Als Maintenance Manager oder Leiter der Technischen Abteilung sind Sie dafür verantwortlich, dass Ihre Assets optimal funktionieren. Mit der richtigen Instandhaltungsstrategie gewährleisten Sie eine möglichst hohe Betriebszeit und maximale Lebensdauer Ihrer Anlagen. Die Wartung von Anlagen ist also wichtig, aber wie bestimmen Sie den richtigen Zeitpunkt, um diese durchzuführen?

Sie haben keine unendliche Ressource an Personal, Zeit oder Geld zur Verfügung. Deshalb müssen Sie gut überlegen, wie Sie die Mittel, die Ihnen zur Verfügung stehen, effizient einsetzen können, um sicherzustellen, dass Ihre Anlagen maximal leisten.

Risikomanagement für die Instandhaltung

Die am besten geeignete Instandhaltungsstrategie für ein Asset hängt von verschiedenen Faktoren ab. In welcher Lebenszyklusphase befindet sich ein Asset, wie kritisch ist das Asset und welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Durch die Durchführung einer Risikoanalyse, bei der diese Faktoren berücksichtigt werden, können Sie die beste Instandhaltungsstrategie für Ihre Assets bestimmen.

Führen Sie die folgenden Schritte durch, um eine Risikoanalyse Ihrer Assets zu erstellen und so die geeignetste Instandhaltungsstrategie zu ermitteln:

  1. Bestimmen Sie, welche Assets Sie analysieren möchten, und kartieren Sie deren Struktur.
  2. Bestimmen Sie die Unternehmensziele und die relevanten Risikokriterien. Einige Beispiele hierfür sind: Sicherheit, Umwelt, Reparaturzeit, Kosten und Verluste.
  3. Erstellen Sie auf Basis dieser Informationen eine Risikomatrix. Unten sehen Sie ein Beispiel für eine solche Matrix:
Wahrscheinlichkeit, dass die Anlage ausfällt.
Sehr kleinKleinAngemessenGroßSehr Groß
Auswirkungen des Ausfalls des AssetsMinimal
Begrenzt
Angemessen
Groß
Sehr Groß
Riesig

Anhand der Ergebnisse der Risikoanalyse können Sie für jedes Asset die passende Instandhaltungsstrategie festlegen. Bei einem Asset, dessen Ausfall große Auswirkungen hat – sei es im Bereich der Sicherheit oder der Kosten – möchten Sie die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls auf ein Minimum reduzieren. Umgekehrt gilt, dass Sie Ihre wertvolle Zeit und Ihr Budget nicht für ein Asset aufwenden möchten, dessen Ausfall minimale Auswirkungen hat.

Wahl der Instandhaltungsstrategie

Basierend auf den Ergebnissen der Risikoanalyse können Sie sich dafür entscheiden, Nutzungsabhängige Instandhaltung (NAI), zustandsabhängige Instandhaltung (ZAI) oder Störung Abhängige Instandhaltung (SAI) einzusetzen. Um zu wissen, welche Methode wann angewendet werden sollte, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile dieser Strategien zu kennen.

Nutzungsabhängige Instandhaltung (NAI)

Bei dieser Strategie wird die Instandhaltung basierend auf der erwarteten Lebensdauer eines Assets geplant. Nach einem festen Zeitintervall oder einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen oder Kilometern, die ein Asset zurückgelegt hat, wird die Instandhaltung durchgeführt. Wenn es aufgrund der erwarteten Lebensdauer an der Zeit ist, ein Asset oder ein Teil auszutauschen, wird dies auch bei der NAI durchgeführt – selbst wenn das Teil noch keine Mängel oder Störungen aufweist.

VorteileNachteile
Regelmäßige Instandhaltung verlängert die Lebensdauer des Assets.Wenn das Asset in gutem Zustand ist, ist eine Instandhaltung nicht immer erforderlich.
Geringe Wahrscheinlichkeit für ungeplante Stillstände, da Störungen vermieden werden.Wenn das Asset vor dem geplanten Instandhaltungszeitpunkt ausfällt, führt dies zu ungeplanten Stillständen.
Verminderte Wahrscheinlichkeit von Unfällen und Schäden am Asset.Unnötige Kosten, da Instandhaltungsmaßnahmen manchmal zu häufig durchgeführt werden.

Zustandsabhängige Instandhaltung (ZAI)

Diese Instandhaltungsstrategie basiert auf dem aktuellen Zustand eines Teils oder Assets. Mithilfe von Sensoren ist es möglich, den Zustand in Echtzeit zu überwachen. Sobald ein Wert außerhalb eines vordefinierten Bereichs liegt, gibt der Sensor eine Warnung aus. Dies ist der Moment, in dem die Instandhaltung durchgeführt wird. Dies kann sowohl vor als auch nach Ablauf der erwarteten Nutzungsdauer der Fall sein.

VorteileNachteile
Längere Lebensdauer des Assets, da die Instandhaltung erst durchgeführt wird, wenn sie notwendig ist.Falls die Sensoren ungenaue Meldungen liefern, kann dies zu ungeplanter Ausfallzeit oder unnötigen Stillständen führen.
Minimale Wahrscheinlichkeit für ungeplante Stillstände, da potenzielle Störungen erkannt werden, bevor sie auftreten.In beiden Fällen führt dies automatisch zu höheren Kosten oder entgangenen Einnahmen.
Die Zuverlässigkeit der Assets ist sehr hoch, da die Wahrscheinlichkeit für unerwarteten Ausfall nahezu null ist.Der Erwerb von Sensoren erfordert eine Investition.

Störungsabhängige Instandhaltung (SAI)

Im Gegensatz zu den zuvor genannten Strategien geht die SAI von der maximalen Lebensdauer aus. Das bedeutet, dass die Instandhaltung erst durchgeführt wird, wenn ein Teil oder Asset ausfällt. Die Instandhaltung erfolgt nach dem Auftreten einer Störung oder eines Defekts. Im Gegensatz zu NAI oder ZAI ist die SAI eine reaktive Instandhaltungsstrategie. Das Warten, bis ein Defekt aufgetreten ist, führt in allen Fällen zu ungeplanter Stillstandzeit.

VorteileNachteile
Minimale Kosten, da die Instandhaltung nur durchgeführt wird, wenn sie notwendig ist.Das Asset kann länger als geplant stillstehen, wenn Ersatzteile nicht schnell verfügbar sind.
Keine unnötige Stillstandzeit des Assets, da die Instandhaltung nur am Ende der Lebensdauer durchgeführt wird.Lange Stillstandzeiten können negative Auswirkungen auf Kosten oder Sicherheit haben.
Es muss keine Kapazität des Wartungsteams für geplante Instandhaltungsmaßnahmen freigegeben werden.Viele ungeplante Reparaturen am gleichen Asset führen zu hohen Kosten.

Instandhaltung registrieren

Da Sie jetzt wissen, welche Instandhaltungsstrategie Sie für Ihre Assets anwenden möchten, ist es wichtig, dies zu dokumentieren. Neben der Strategie möchten Sie auch festlegen wann an einem Asset Wartungsarbeiten durchgeführt wurden und was der Grund für jede Wartung war. Diese Informationen können Sie zu einem späteren Zeitpunkt analysieren. Auf dieser Grundlage können Sie Entscheidungen treffen, welche Ressourcen Sie wo einsetzen oder wann der beste Zeitpunkt ist, ein Asset zu ersetzen.

Instandhaltungssoftware erleichtert dies, indem sie all diese Informationen automatisch pro Asset sammelt. Wenn ein Techniker einen Arbeitsauftrag ausführt und diesen abschließt, werden alle Informationen, einschließlich Notizen, Bilder usw., beim Asset gespeichert. Welche Strategie Sie auch gewählt haben, Instandhaltungssoftware liefert Ihnen die Einblicke, die Sie für ein erfolgreiches Instandhaltungsmanagement benötigen.

Die Vorteile von Software für NAI, ZAI und SAI

Für jede Instandhaltungsstrategie erläutern wir gerne die Vorteile, die Software Ihnen bieten kann:

Für Nutzungsabhängige Instandhaltung (NAI)

  • Planung
    Mit Instandhaltungssoftware können Sie Arbeitsaufträge ganz einfach für Techniker planen. Wenn Sie ein präventives Wartungsmodell basierend auf einem festen Zeitintervall erstellt haben, erstellt die Software automatisch einen Arbeitsauftrag. Auf der Planungstafel sehen Sie sofort, welcher Mitarbeiter Zeit hat, diese Aufgabe zu übernehmen. Anschließend können Sie die Aufgabe ganz einfach einplanen, indem Sie sie mit einem Drag & Drop System auf die Planungstafel ziehen.
  • Datenregistrierung
    Da Sie alle Daten über Wartungsmaßnahmen und Inspektionsrunden problemlos in der Software registrieren und wiederfinden können, haben Sie die Möglichkeit, diese Daten zu analysieren. Auf dieser Grundlage können Sie entscheiden, das Wartungsintervall eines Assets anzupassen, weil es häufiger oder weniger häufig erforderlich ist.

Für zustandsabhängige Instandhaltung (ZAI)

  • Sensordaten koppeln
    Es ist möglich, die von Sensoren registrierten Daten mit der Instandhaltungssoftware zu verbinden. Wenn Sie dies tun, werden Benachrichtigungen automatisch weitergeleitet. So werden Sie sofort gewarnt, wenn es Zeit ist, ein Teil auszutauschen. Der Vorteil dabei ist, dass das Asset noch nicht stillsteht und Sie genügend Zeit haben, Teile zu bestellen, falls notwendig, und die Wartung einzuplanen.
  • Prädiktive Analysen
    Durch die Analyse von Sensordaten ist es möglich, vorherzusagen, wann ein Asset wahrscheinlich ausfallen wird. Auf Basis dieser Informationen können Sie die Wartung zum richtigen Zeitpunkt durchführen. So vermeiden Sie nicht nur unnötige Stillstände, sondern auch den unerwarteten Ausfall eines Assets.

Für störungsabhängige Instandhaltung (SAI)

  • Schnelles Reagieren auf Störungen
    Wenn eine Störungsmeldung eingeht, können Sie mit Instandhaltungssoftware schnell sehen, welcher Techniker Zeit hat, diese zu beheben. So können Sie die eingegangene Störung direkt in einen Arbeitsauftrag umwandeln und einem Techniker zuweisen. Dadurch bleibt die Ausfallzeit so kurz wie möglich.
  • Instandhaltung Historie einsehen
    Wenn Sie die Instandhaltungshistorie eines Assets in der Software analysieren, können Sie Muster erkennen. Diese Informationen ermöglichen es Ihnen, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Ausfälle in der Zukunft zu vermeiden. So können Sie entscheiden, ein Asset zu ersetzen oder ein präventives Wartungsmodell zu erstellen.

Selbst mit Instandhaltungssoftware arbeiten?

Möchten Sie nach dem Lesen dieses Artikels selbst mit Software arbeiten, um Ihre gewählten Instandhaltungsstrategien effizient umzusetzen? Dann können Sie dies mit der kostenlosen 30-Tage-Testversion von McMain Online tun. Sie erhalten Zugriff auf alle Funktionen der Software, damit Sie diese selbst ausprobieren können. Haben Sie Fragen dazu oder möchten Sie mehr über digitales Instandhaltungsmanagement erfahren? Kontaktieren Sie uns unter +31 341 750 500 oder info@mcmain-software.de. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung!